Die Energie der Hofgemeinschaft

Ein Bereich der Heggelbach Süd GbR

Heggelbach und seine Energie

Neben der ständigen Weiterentwicklung in der Landwirtschaft haben wir 2004 die regenerativen Energien als ein wesentliches Entwicklungsthema für unseren Hof festgelegt. Dafür wurde eine eigene Firma gegründet, die Heggelbach Süd GbR.

Unser Grundanliegen ist ein konkreter und praktischer Beitrag zur Energiewende. Wir haben uns auf den Weg gemacht zu einer eigenen, umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Erzeugung von Energie und einem möglichst nachhaltigen und sparsamen Umgang mit eben dieser.

Zunächst wurde ein umfangreiches Energiegutachten erstellt. Ab dem Jahr 2006 wurden schrittweise mehrere Photovoltaikdachanlagen gebaut.
2008 wurde die erste Serien-Holz-Kraft-Anlage (Holzvergaser) von der Firma Spanner  re² installiert mit einer thermischen Leistung von 80 KW und einer elektrischen Leistung von 30 KW.
Für die Umsetzung unseres nachhaltigen Energiekonzeptes und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wurde die Hofgemeinschaft Heggelbach 2009 von Eurosolar mit dem Deutschen Solarpreis 2009 ausgezeichnet.
Eine weitere Innovation kam mit der Agrophotovoltaikanlage (APV) auf unseren Hof. Auf einem unserer Äcker wurde im Jahr 2016 eine 2500m² große Forschungsanlage zur Doppelnutzung von Energiegewinnung und landwirtschaftlicher Produktion installiert.
Als weiterführendes Forschungsthema haben wir 2018 gemeinsam mit den Elektrizitätswerken Schönau EWS und der Baywa r.e. einen 150 Kwh Akku-Speicher in Betrieb genommen. Für die Zukunft ist geplant, nach und nach den Verbrauch an die eigene Stromerzeugung bzw. die Nutzung des Speichers anzupassen.

HEGGELBACH HEIZT NACHHALTIG EIN

Wir betreiben unseren 2008 installierten Holzvergaser mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald, Landschaftspflegematerial von unseren Hecken und Zukauf aus den umliegenden Wäldern.
Die Hackschnitzel werden bei uns  durch Abwärme getrocknet und dann in der Anlage zu Gas und Kohle vergast, das Holzgas treibt den BHKW-Motor an und die Kohle wird zu Asche nach verbrannt.

Seit 2017 haben wir eine neue Spanner Holzkraftanlage HKA 45 mit 100 KW thermischer und 45 KW elektrischer Leistung. Das Prinzip ist gleich geblieben, jedoch wurden die technischen Weiterentwicklungen der ersten acht Jahre in die neue Anlage eingearbeitet.

Die Wärme des Holzvergasers wird in sämtliche Gebäude des Hofes über ein Wärmenetz verteilt. Zusätzlich haben wir einen Pufferspeicher, der kurze Stillstände des BHKWs überbrücken kann. Das Wärmenetz bauen wir systematisch aus, um eine möglichst effiziente Nutzung der Wärme zu erreichen.

Neben den Wohnhäuser wird die Heutrocknung mit Wärme versorgt und mit dem Neubau der Käserei kann auch dieser Arbeitsbereich mit eigener Wärme versorgt werden.

Bildquelle: Spanner Re2

Falls Ihr Interesse an einer Besichtigung der Anlagen haben, könnt Ihr gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

Photovoltaik

Auf den meisten Dächern unserer Wirtschaftsgebäude finden sich heute PV-Anlagen. Dabei haben wir früh auch mit der Ausrichtung der Anlagen nach Ost/West und nach Norden experimentiert.

Solarenergie mit Aussicht

Agrophotovoltaik (APV)

Unter Agrophotovoltaik versteht man die gleichzeitige Nutzung von solarer Energie-und  landwirtschaftlicher Produktion auf der selben Ackerfläche. Auf einer unserer Flächen wurde das Forschungsprojekt APV Resola, zur Praxistauglichkeit solcher Systeme installiert.

Die Versuchsfläche umfasst eine Grundfläche von 2,5 Hektar. Davon sind jedoch nur 2500m²  mit der APV-Forschungsanlage überbaut, während die restliche Fläche als Referenzfläche zum Vergleich der Ackererträge im Versuchszeitraum dient. Die Solarmodule der Agrophotovoltaikanlage sind etwa sechs Meter über der Ackerfläche aufgeständert. Somit ergibt sich eine Durchfahrtshöhe von 5m.  Die installierte Leistung von 194,4 kWp kann jährlich 62 Haushalte (4 Personen, ca. 4000 kWh Stromverbrauch) versorgen. Große Abstände zwischen den Modulreihen ermöglichen, dass die Nutzpflanzen darunter mindestens 60 % der photosynthetisch aktiven Strahlung erhalten. Außerdem wurden Bifaziale PV-Module verbaut.

Die Fundamente wurden mit dem vollständig rückbaufähigen System Spinnacker ausgeführt, welches einer Baumwurzel nachgebildet ist.

Unsere Aufgabe bei dem Versuchsprojekt APV-Resola besteht neben der zur Verfügung Stellung der Versuchsfläche, in der Durchführung der Kulturarbeiten für die Versuche der Universität Hohenheim. So werden folgende Kulturen unter der Anlage mit der nicht überdeckten Referenzfläche verglichen: Weizen, Kleegras, Kartoffeln und Sellerie.

Ziele der APV-Anlagen

           Photovoltaik und Photosynthese = weniger Flächenkonkurrenz

Es wird eine zeitgleiche Produktion von Nahrungsmitteln und Strom auf ein und  derselben Fläche ermöglicht. Zusätzlich werden die Wertschöpfung in der Region und die ländliche Entwicklung gefördert durch die dezentrale Produktion. So profitieren Landwirte, Gemeinden sowie klein- und mittelständischen Unternehmen.

Mittlerweile werden APV-Anlagen im In- und Ausland bereits in mehreren Anwendungen an verschiedenen Standorten erfolgreich erprobt.

Die APV ist für Besucher frei zugänglich. Kommt gerne vorbei und schaut euch diese Versuchsanlage selbst an.

Hier als Überblick, die Leistung der APV zu sehen.

Die Projektpartner

Das Projekt APV-Resola wird vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Bei Fragen zu unseren Energieprojekten könnt Ihr euch gerne an Florian Reyer wenden.