Anbau
Wir bewirtschaften 95 Hektar Ackerland biologisch-dynamisch nach den Richtlinien des Demeter-Verbands. Von dieser Fläche wollen wir einerseits leckere und möglichst gesunde Nahrungsmittel ernten und andererseits unsere Tiere füttern. Dabei versuchen wir stets die Bodenfruchtbarkeit im Blick zu haben. So bauen wir eine vielseitige und abwechslungsreiche Fruchtfolge an. Das heißt für uns möglichst ganzjährige Bodenbedeckung mit verschiedensten Pflanzen oder Mulch. Auch im Winter wachsen auf möglichst allen Flächen Pflanzen, um Nährstoffverluste und Erosion zu vermeiden. Wir stimmen die Bodenbearbeitung auf die jeweilige Bodenstruktur ab.
Futteranbau
Auf ca. 27 ha stehen jedes Jahr Kleegras als Futter für die Kühe und Rinder. Dieses wird sowohl frisch als Grünfutter täglich geholt, in Hofnähe beweidet als auch schmackhaftes Heu daraus gemacht. Das Kleegras wird nach der Getreideernte umgehend gesät, um im Herbst oder aber im kommenden Frühjahr das erste Mal genutzt zu werden. Das Kleegras ist als aufbauende Kultur bekannt durch zweijährige Bodenruhe und fast ganzjähriges Wachstum. Neben Rotklee, Weißklee und Luzerne werden verschiedene Futtergräser angesät.
Getreide
Auf ca. 30 ha bauen wir Getreide an – hauptsächlich Triticale und Winterweizen im Gemenge mit Wintererbsen und Untersaaten. Im Herbst werden neben dem Getreide auch gleich eine Eiweißpflanze, die Erbse, und eine spezielle Untersaat aus schwach wachsenden Weidelgräsern, Leindotter und Kleearten in einem Arbeitsgang ausgesät. So lange das Getreide wächst, bleibt die Untersaat klein. Wenn es in die Abreife kommt, fängt die Untersaat durch mehr Licht an zu wachsen, wodurch nach der Ernte bereits wieder eine Pflanze im Wachstum auf den Flächen steht.
Auf 5 ha werden Ackerbohnen ebenfalls mit Untersaat angesät.
Das Getreide und die Ackerbohnen werden auf dem Hof eingelagert und dienen unseren Schweinen als Futter.
Gemüseanbau
Auf ca. 20 ha bauen wir Rote Bete, Sellerie, Pastinaken, Wurzelpetersilie, Zwiebeln, Lauchzwiebeln und Zuckermais an sowie auf ca.12 ha Speisekartoffeln.
Die Beschaffenheit unserer Ackerflächen spricht nicht unbedingt für Gemüseanbau. Teilweise sind die Felder sehr hängig und von wechselnden Bodenarten durch die Endmoräne-Landschaft. Diese Herausforderungen nehmen wir gerne an und versuchen unser Bestes im Anbau. So passen wir die Anbautechnik an unsere Situation an und haben mit den obigen Gemüsekulturen auch diejenigen gefunden, welche hier bei uns gut wachsen. Alle unsere Feldfrüchte werden von Heggelbach Süd auf unserem Hof gelagert und dann für den Verkauf aufbereitet und teilweise verarbeitet.
Zwischenfrüchte
Neben den Hauptfrüchten spielen die Zwischenfrüchte in unserem Anbau eine große Rolle. Wann immer eine Fläche abgeerntet wird, versuchen wir umgehend die nächsten Pflanzen zu etablieren. Ziel ist eine möglichst ganzjährige Bedeckung und Bewuchs des Bodens. Über Zwischenfrüchte kommt auch weitere Vielfalt an Pflanzenarten auf den Acker. So säen wir verschiedenste Mischungen mit bis zu 12 verschiedenen Pflanzen an. Die Zwischenfrüchte können bei Futterknappheit gefüttert werden, ansonsten dienen sie dem Bodenleben als Futter. Die Zwischenfruchtpflanzen sollen möglichst den ganzen Bodenraum durchwurzeln.
Bodenfruchtbarkeit
Uns liegt das Thema Bodenfruchtbarkeit sehr am Herzen. Um diese zu fördern, versuchen wir vielfältige Maßnahmen umzusetzen.
Wir setzen auf unseren hofeigenen Dünger. Der Rinder- und Schweinemist wird kompostiert und bildet mit der Rindergülle den Kern unserer Düngung. Er wird so ausgebracht, dass die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können und lebend einbauen. Der Acker wird mit möglichst geringen Fahrzeuggewichten und nur in befahrbarem Zustand befahren.
Die Bodenbearbeitung ist bei uns flach wendend mit dem Schälpflug, tiefer wird nur mit dem Grubber gelockert.
Mischkulturen sind unter Getreideanbau erklärt.
Wir stellen die biologisch-dynamischen Präparate selbst her und setzen sie ein.
Es gibt zwei Sorten von Präparaten: Die sogenannten Kompostpräparate, die dem natürlichen Dünger in Form von Mist, Pflanzenkompost oder Gülle zugegeben werden und über diesen Weg auf die Felder und an die Pflanzen gebracht werden.
Desweiteren die Spritzpräparate, welche rhythmisch im Wasser verrührt und auf den Feldern ausgespritzt werden. Das Einrühren erfolgt mit geringen Präparatemengen und in bestimmten Rythmen, weshalb die Arbeit mit den Präparaten auch als Homöopathie für den Boden bezeichnet wird. Hornmist (P 500) regt die Bodenaktivität an, fördert Wurzelwachstum und aktiviert das Eigenleben des Bodens. Hornkiesel (P 501)fördert und ordnet den Stoffwechsel der Pflanzen (Fotosynthese), stärkt die Widerstandskraft gegenüber Schädlingen und fördert harmonische Wachstums- und Reifeprozesse sowie die Lagerfähigkeit.
Außerdem arbeiten wir am Thema Flächenrotte. Dabei werden Zwischenfrüchte ganz flach in den Boden eingearbeitet und stark zerkleinert. Durch den Prozess entsteht eine sehr gute Bodenstruktur mit hoher Nährstoffverfügbarkeit.
Wir experimentieren gerne an neuen Ansätzen, um unserer Aufgabe als Bewahrer der Fruchtbarkeit der Böden noch gerechter werden zu können.
Unser Ziel ist eine lebend verbaute Krümelstruktur.
Bei Fragen zum Anbau und unseren Methoden könnt Ihr euch gerne an Florian Reyer wenden.