Lieber gemeinsam statt einsam!

Unser Hof ist so vielfältig, dass wir froh sind, ihn gemeinschaftlich zu bewirtschaften: Jeder kann seine Stärken an der richtigen Stelle einbringen.

Oder ist es umgekehrt? Wir können unsere Landwirtschaft so vielfältig gestalten, weil wir so viele Menschen sind.

Auf jeden Fall sind wir eine Gemeinschaft von sechs Familien, die das Leben und Wirtschaften auf dem Hof langfristig verantworten und gestalten.
Das Herzstück dieser Aufgabe sind unsere „Montagabende“ – ein wöchentlich fest eingeplanter Termin zur Arbeit an unseren Zielen und Leitlinien,  sowie zur Besprechung aller gesamtbetrieblichen Angelegenheiten.
Kleinere Entscheidungen, die vor allem einzelne Betriebszweige betreffen, liegen in der Hand der dort jeweils verantwortlichen BetriebsleiterInnen.

Gemeinschaft bedeutet uns aber noch mehr als gemeinsame Betriebsleitung: Sie drückt sich auch aus in gemeinsamen Mahlzeiten, miteinander aufwachsenden Kindern, gemeinsamer Gestaltung von Festen und Veranstaltungen, verlässlicher gegenseitiger Unterstützung in schwierigen Situationen.
Eine große Bereicherung für die Gemeinschaft sind unsere MitarbeiterInnen und die Azubis und PraktikantInnen, von denen die meisten für eine gewisse Zeit mit uns auf dem Hof leben.

Hofgemeinschaft zu leben ist auch eine große gemeinsame Aufgabe: Sie gründet auf gegenseitigem Vertrauen und einer wertschätzenden Haltung seinen Partnern gegenüber. Sie bedeutet immerwährende Kommunikationsarbeit, üben von Toleranz und überhaupt: Selbsterziehung.

Es ist sehr schön, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten.

Unsere Geschichte

Der Hof wird seit über 30 Jahren gemeinschaftlich bewirtschaftet.
Zu Beginn haben sich drei junge Familien zusammengetan und den Hof gekauft, um hier gemeinsam biologisch zu wirtschaften und davon zu leben. Um dies zu verwirklichen, musste erst Raum geschaffen werden – also wurde gebaut: Auf einem Stück hängiger Wiese wurde ein Dreifamilienhaus errichtet, der Schweinemaststall zum Kuhstall umgebaut und die alte Brennerei wurde nach und nach zur Hofkäserei

Nach ca. 8- jähriger Aufbauphase gab es eine größere Krise zu überwinden, denn eine der Gründerfamilien wollte die Hofgemeinschaft verlassen und hinterließ eine Lücke, die es wieder zu füllen galt. Finanziell konnte der Mercurialis – Verein helfen, indem er die Grundflächen des Hofes (ca.40 ha) übernahm und den übriggebliebenen Gesellschaftern seitdem verpachtet. Personell konnte die Lücke nicht so schnell wieder geschlossen werden. Es dauerte etliche Jahre bis sich wieder eine Familie fand, die bereit war durch Eintritt in die Betriebsgemeinschaft die Verantwortung voll mit zu tragen.

Seit dem Jahr 2004 ist die Gemeinschaft stetig gewachsen:  Inzwischen sind wir sechs Familien  bzw. 12 verantwortliche Menschen! Diese Entwicklung stärkt unser Vertrauen in das gemeinsame Projekt. Wir setzten uns mit dem Thema Generationswechsel und dem „3. Lebensabschnitt“ auseinander und beschäftigen uns mit den Fragen des Älterwerdens. Wie kann für alle Generationen Raum und Entfaltungsmöglichkeit auf dem Hof geschaffen werden.

Gemeinsam mit Rolf Raneburger wählten wir 2015 Familie Ryffel als Nachfolger für die Käserei aus, kurz bevor er tödlich verunglückte. Rolf hinterließ eine große Lücke in unserer Gemeinschaft und gleichzeitig haben wir eine weitere Familie willkommen geheißen. Auch in den darauf folgenden Jahren sind neue Familien hinzugekommen.

So blicken wir erwartungsvoll in die Zukunft und freuen uns darüber, dass die Geschichte der Hofgemeinschaft Heggelbach weiter geschrieben wird!

✟ Thomas Schmid

Am 13. April 2022 verstarb Thomas Schmid nach einer kurzen aber schweren Krankheit. Er wird immer in unserem Herzen sein.

Fühle, wie wir liebend blicken,
In die Höhen, die dich jetzt
Hin zu andrem Schaffen rufen.
Reiche den verlass’nen Freunden
Deine Kraft aus Geistgebieten.

Höre unsrer Seelen Bitte,
Im Vertrauen dir nachgesandt:
Wir bedürfen hier zum Erdenwerk
Starker Kraft aus Geistes-Landen,
Die wir toten Freunden danken.

Eine Hoffnung, uns beglückend,
Ein Verlust, der tief uns schmerzt:
Lass‘ uns hoffen, daß du ferne-nah
Unverloren unsrem Leben leuchtest
Als ein Seelen-Stern im Geistbereich.